Gross war das Medienecho, als die WEKO (=Wettbewerbskommission)
anfangs Oktober das Gemeinschaftsprojekt von Coop und der Swisscom genehmigte. Seit
anfangs November ist nun eine Beta Version
des online Marktplatzes auf dem Netz.
Siroop – Was ist das?
https://siroop.ch/merchant/klotzli
|
Zuerst frage ich mich einmal, was ist die Bedeutung von Siroop. Heisst Siroop etwa Sirup auf Englisch? Dafür schaue ich auf dem
Wörterbuch leo.de nach. Leo gibt mir jedoch an, dass Sirup auf Amerikanisch
auch sirup ist und im Britischen schreibt man syrup. So, ich bin nicht schlauer
geworden. Nun will ich mal schauen, was mir Wikipedia für Siroop angibt. Es
spuckt mir folgendes raus „Siroop kan verwijzen naar“, aha, das kommt mir
holländisch vor. Siehe da, wenn ich den translator für niederländisch benutze,
gibt es mir für Sirup als Übersetzung Siroop an. (een lichte siroop= ein
leichter [o. dünnflüssiger] Sirup).
Aber wahrscheinlich ist Siroop einfach nur ein Kunstwort aus
den beiden Eigentümern Swisscom und Coop = Siroop. Siroop
sollte eigentlich auf der Website schon erläutern, für was der Name steht, so à
la story telling, wie wir es bei unserem Dozenten Bruno Bucher gelernt
haben.
Jetzt wissen wir ungefähr, was Siroop beduetet. Was genau macht
aber Siroop. Es ist ein Online-Marktplatz. Bei dem jedes Geschäft seine Produkte
anbieten kann. Ähnlich wie bei einem traditionellen Markt zahlt auch hier der
Händler gebühren. Gemäss Herrn Malte Polzin
sind die Gebühren für die Händler für Elektronik Artikeln bei 6% und bei allen
anderen Artikeln sind sie 9.9%. 10% des Umsatzes als Gebühr für die
Online-Plattform erscheint mir hoch. Doch international gesehen ist das noch
günstig. Amazon verlangt bei vielen Kategorien 15% des Umsatzes und bei Alibaba
sind die Gebühren für die Händler noch grösser.
Bei Siroop kann also im Gegensatz zu Galaxus jeder seine Produkte
anbieten. Dies war ja auch die Headline bei der geschickten Medienmitteilung. Siroop
kündigte an, dass auch die Migros ihre Podukte bei Siroop anbieten dürfe. Hier
die Schlagzeile vom Blick.
http://www.blick.ch/news/wirtschaft/dank-neuem-online-handelsplatz-verkauft-coop-bald-migros-produkte-id4304720.html
|
Bis jetzt sind jedoch nur wenige Händler auf der Plattform
vertreten.
https://siroop.ch/ |
Gut finde ich, dass jetzt lokale Geschäfte einen
online-Kanal haben. Wie zum Beispiel die altehrwürdige Klötzli Messerschmiede
in Burgdorf, oder Thomas Binggeli mit seinem Veloshop.
https://siroop.ch/merchant/thoemus
|
Ist es das jetzt aber das Ende des stationären Handels?
Wie jeden Dienstag gehe ich nach dem Turnen ins Restaurant Diemerswil.
Dort wird dann mit meinem Turnkameraden des Turnverein Münchenbuchsee über alles
möglich diskutiert. Thema war diese Woche auch der Online-Händler Zalando. Es wurde in die Runde geworfen, dass Zalando überhaupt rentabel ist,
da man gratis bestellen kann und die Ware auch wieder graits retournieren kann.
http://www.wirtschaft.ch/Preise+im+Januar+um+0+4+Prozent+gesunken/528888/detail.htm
|
Ein Kamerad machte schliesslich ein guter Vergleich. Er
meinte, auch wenn ein Kunde zum Beispiel ein Schuh bestell und ihn wieder
zurücksendet, wieder einen Schuh bestellt, der ihm aber von der Grösse her
nicht passt und ihn darum wieder retourniert. Den Schuh aber bei der dritten
Bestellung kauft, dürfte die Rechnung trotz des hin- und her für Zalando
aufgehen. Dies weil der online Handel gegenüber dem Stationären Handel
erhebliche Vorteile hat.
Schon nur die Verkaufsfläche ist teuer, dazu kommt das
Lager, das den Schuh in verschieden Grössen haben sollte. Schliesslich kommen
noch die ganzen Personalkosten dazu. Ein Verkäufer/in ist den ganzen Tag im
Geschäft und kann trotzdem max. 1 Kunden auf einmal beraten. Bei all diesen
Kostenvorteilen kann Zalando locker das Porto für das 3x hin- und her versenden
übernehmen. Auch wenn das Zalando vielleicht 6*6.—CHF = 36.—CHF kostet. Die
Kostenvorteile vom online Handel zum stationären Handel sind enorm.
http://www.20min.ch/finance/news/story/Konsumentenschutz-kritisiert-Coop-Preismodell-12991398
|
Drohen uns
in Zukunft solche Bilder?
Diese Woche hatte ich die Ehre, mit dem Neo-Nationalrat und
Digitec Gründer Marcel Dobler ein Interview zu führen. Ich
hatte das Vergnügen dazu, weil ich in diesem Modul (Digital Marketing) von Bruno Bucher eine Arbeit über die digitale Transformation von Kaufhäusern
schreibe. Beim Gespräch mit Herrn Dobler fragte ich ihn natürlich auch, ob der
stationäre Handel noch Zukunft hat. Er meinte, dass es immer Platz gibt für den
stationären Handel, den online Handel aber auch für den „hybriden“ Handel wie
Digitec. Es wird einfach Verschiebungen zum digitalen Handel geben.
Der Meinung bin ich auch. Ein Skischuh wird auch in Zukunft
bei einem Fachhändler gekauft. Bei Kosmetikartikeln könnte ich mir vorstellen,
dass man sich einmal Beraten lässt, was man will. Sobald man mit dem Produkt
zufrieden ist, bestellt man es online.
http://i-webpaper.prod.nzzdali.ch/eos/v2/image/view/1920/-/lead/inset/a373fc0e/MR0YU.jpg
|