Surfing the digital marketing wave

Sonntag, 13. Dezember 2015

Läutet Siroop das Ende des stationären Detailhandels ein?


Gross war das Medienecho, als die WEKO (=Wettbewerbskommission) anfangs Oktober das Gemeinschaftsprojekt von Coop und der Swisscom genehmigte. Seit anfangs November ist nun eine Beta Version des online Marktplatzes auf dem Netz.

Siroop – Was ist das?

https://siroop.ch/merchant/klotzli

Zuerst frage ich mich einmal, was ist die Bedeutung von Siroop. Heisst Siroop etwa Sirup auf Englisch? Dafür schaue ich auf dem Wörterbuch leo.de nach. Leo gibt mir jedoch an, dass Sirup auf Amerikanisch auch sirup ist und im Britischen schreibt man syrup. So, ich bin nicht schlauer geworden. Nun will ich mal schauen, was mir Wikipedia für Siroop angibt. Es spuckt mir folgendes raus „Siroop kan verwijzen naar“, aha, das kommt mir holländisch vor. Siehe da, wenn ich den translator für niederländisch benutze, gibt es mir für Sirup als Übersetzung Siroop an. (een lichte siroop= ein leichter [o. dünnflüssiger] Sirup).

Aber wahrscheinlich ist Siroop einfach nur ein Kunstwort aus den beiden Eigentümern Swisscom und Coop = Siroop. Siroop sollte eigentlich auf der Website schon erläutern, für was der Name steht, so à la story telling, wie wir es bei unserem Dozenten Bruno Bucher gelernt haben.

Jetzt wissen wir ungefähr, was Siroop beduetet. Was genau macht aber Siroop. Es ist ein Online-Marktplatz. Bei dem jedes Geschäft seine Produkte anbieten kann. Ähnlich wie bei einem traditionellen Markt zahlt auch hier der Händler gebühren. Gemäss Herrn Malte Polzin sind die Gebühren für die Händler für Elektronik Artikeln bei 6% und bei allen anderen Artikeln sind sie 9.9%. 10% des Umsatzes als Gebühr für die Online-Plattform erscheint mir hoch. Doch international gesehen ist das noch günstig. Amazon verlangt bei vielen Kategorien 15% des Umsatzes und bei Alibaba sind die Gebühren für die Händler noch grösser.

Bei Siroop kann also im Gegensatz zu Galaxus jeder seine Produkte anbieten. Dies war ja auch die Headline bei der geschickten Medienmitteilung. Siroop kündigte an, dass auch die Migros ihre Podukte bei Siroop anbieten dürfe. Hier die Schlagzeile vom Blick.



http://www.blick.ch/news/wirtschaft/dank-neuem-online-handelsplatz-verkauft-coop-bald-migros-produkte-id4304720.html



Bis jetzt sind jedoch nur wenige Händler auf der Plattform vertreten.



https://siroop.ch/

Gut finde ich, dass jetzt lokale Geschäfte einen online-Kanal haben. Wie zum Beispiel die altehrwürdige Klötzli Messerschmiede in Burgdorf, oder Thomas Binggeli mit seinem Veloshop.



https://siroop.ch/merchant/thoemus


Ist es das jetzt aber das Ende des stationären Handels?

Wie jeden Dienstag gehe ich nach dem Turnen ins Restaurant Diemerswil. Dort wird dann mit meinem Turnkameraden des Turnverein Münchenbuchsee über alles möglich diskutiert. Thema war diese Woche auch der Online-Händler Zalando. Es wurde in die Runde geworfen, dass Zalando überhaupt rentabel ist, da man gratis bestellen kann und die Ware auch wieder graits retournieren kann.


http://www.wirtschaft.ch/Preise+im+Januar+um+0+4+Prozent+gesunken/528888/detail.htm
Ein Kamerad machte schliesslich ein guter Vergleich. Er meinte, auch wenn ein Kunde zum Beispiel ein Schuh bestell und ihn wieder zurücksendet, wieder einen Schuh bestellt, der ihm aber von der Grösse her nicht passt und ihn darum wieder retourniert. Den Schuh aber bei der dritten Bestellung kauft, dürfte die Rechnung trotz des hin- und her für Zalando aufgehen. Dies weil der online Handel gegenüber dem Stationären Handel erhebliche Vorteile hat.


Schon nur die Verkaufsfläche ist teuer, dazu kommt das Lager, das den Schuh in verschieden Grössen haben sollte. Schliesslich kommen noch die ganzen Personalkosten dazu. Ein Verkäufer/in ist den ganzen Tag im Geschäft und kann trotzdem max. 1 Kunden auf einmal beraten. Bei all diesen Kostenvorteilen kann Zalando locker das Porto für das 3x hin- und her versenden übernehmen. Auch wenn das Zalando vielleicht 6*6.—CHF = 36.—CHF kostet. Die Kostenvorteile vom online Handel zum stationären Handel sind enorm.


http://www.20min.ch/finance/news/story/Konsumentenschutz-kritisiert-Coop-Preismodell-12991398


Drohen uns in Zukunft solche Bilder?
 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/italien-absturz-in-die-rezession-a-829130.html

Diese Woche hatte ich die Ehre, mit dem Neo-Nationalrat und Digitec Gründer Marcel Dobler ein Interview zu führen. Ich hatte das Vergnügen dazu, weil ich in diesem Modul (Digital Marketing) von Bruno Bucher eine Arbeit über die digitale Transformation von Kaufhäusern schreibe. Beim Gespräch mit Herrn Dobler fragte ich ihn natürlich auch, ob der stationäre Handel noch Zukunft hat. Er meinte, dass es immer Platz gibt für den stationären Handel, den online Handel aber auch für den „hybriden“ Handel wie Digitec. Es wird einfach Verschiebungen zum digitalen Handel geben. 

Der Meinung bin ich auch. Ein Skischuh wird auch in Zukunft bei einem Fachhändler gekauft. Bei Kosmetikartikeln könnte ich mir vorstellen, dass man sich einmal Beraten lässt, was man will. Sobald man mit dem Produkt zufrieden ist, bestellt man es online.
  

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